Gemeinde

Fläche / Einwohner

Die Gemeinde Wyssachen umfasst eine Fläche von 11,69 km2. Davon ist knapp 1/5 mit Wald bewachsen. Die Bevölkerungszahl schwankt zwischen 1'150 und 1'200 Einwohnern. Ungefähr 10 Wohnungen, meist Bauernstöckli und Kleinbauernhäuser, werden von Ferienleuten genutzt.

Verkehr

Der öffentliche Verkehr wird durch die bls AG organisiert. Montag - Freitag werden 13 Kurspaare Huttwil - Wyssachen - Huttwil angeboten. Samstag werden 9 Kurspaare und Sonntag 8 Kurspaare Huttwil - Wyssachen - Huttwil angeboten. Im Detail wird auf den Fahrplan verwiesen.
Wyssachen wird durch eine Staatsstrasse bis ins Dorf erschlossen.

Finanzen

Hier finden Sie Informationen zu den Gemeindefinanzen. Für detaillierte Auskünfte über die Rechnungsabschlüsse der vergangenen Jahren melden Sie sich bitte auf der Gemeindeverwaltung.

Wappen

Die Beschreibung des Wappens lautet:
"In Rot eine silberne, gewellte Deichsel, oben begleitet von einem goldenen Stern".

Es handelt sich um ein redendes Wappen: die Wellendeichsel symbolisiert die Wyssachen (= weisser Bach) und ihre Nebenbäche. Der Stern ist dem Amtswappen entnommen. Das Wappen wurde 1920 geschaffen.

Namensänderung

Früher hiess unsere Gemeinde "Wyssachengraben". An der Einwohnergemeindeversammlung vom 30. März 1908 beschloss man, die Gemeinde künftig "nur" noch Wyssachen zu nennen.

Im 2008 durften wir das 100-jährige Jubiläum feiern. Zu diesem Anlass wurden diverse Aktivitäten durchgeführt und eine Festschrift erstellt. Diese kann hier eingesehen werden.

Geschichte

Das Gebiet der Gemeinde Wyssachen ist nicht nur eine landschaftlich reizvolle Gegend, sondern auch ein Gebiet mit recht bedeutsamer, historischer Vergangenheit. Die Landschaft um Eriswil und Wyssachen gehörte zum ältesten Klosterbesitz im Oberaargau, nämlich zu demjenigen des Klosters St. Gallen rings um den Meier- und Kelnhof zu Rohrbach.

Im 13. Jahrhundert hatten die Freiherren von Balm (Altbüron) Vogtei und Meieramt über die St. Gallischen Güter inne. Nach der Ermordung König Albrechts (1308) übernahm Dietrich von Rüti die Nachfolge der durch den Königsmord ins Unglück geratenen Familie von Balm. Aber auch ihm wurde, da er ein Schwager des Königsmörders war, 1314 das Amt entzogen. Die St. Gallischen Güter kamen darauf an die Herren von Signau, welche sie aber 1370 den Grafen von Kyburg verpfänden mussten. Die Kyburger verkauften den Besitz bereits 1371 dem Ritter Berchtold von Grünenberg. Der Rat von Bern sprach Ritter Johann Grimm von Grünenberg 1421 das hohe Gericht zu Eriswil-Wyssachen ab und legte es zum Landgericht Ranflüh. 1458 erwarb Bern die mit dem Kelnhof von Rohrbach verbundenen Zinsen und Gülten und schliesslich 1504 auch Twing und Bann.

Leider findet man nirgends auf dem Boden der Gemeinde Wyssachen bauliche Zeugen aus mittelalterlicher oder vorreformatorischer Zeit. Bloss eine Reihe von Ortsnamen wie Heimigen, Boppigen, Ännigen erinnern an die Zeit der Besiedlung durch die Alemannen. So ist in einer Urkunde des Klosters St. Gallen im Jahre 886 der Name Heimo erwähnt, was zweifellos die Verbindung zum Ortsnamen Heimigen erlaubt. Ob gewisse Hofnamen wie Mundi, Melli sogar auf romanische Wörter zurückzuführen sind, ist unsicher. Dagegen weisen eine Anzahl Geländenamen wie Rütimatt, Schwändeli auf Rodungen hin.

Der Siedlungsraum ist durch Bauten geprägt, die vereinzelt aus dem 17., grösstenteils aber aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert stammen. Im Haupttal und im eigentlichen Siedlungsgebiet prägen mehrheitlich wenig charaktervolle Bauten aus der Zeit des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts das Dorfbild.

Während des 2. Weltkrieges waren in Wyssachen Italiener interniert.

Schule

Das Schulhaus wurde 1909 erbaut und 1962 - 1964 erweitert, 2001 - 2002 wurde ein kleiner Umbau und eine erste Etappe der Platzgestaltung ausgeführt. Die Sekundarschule wird in Huttwil besucht. Seit dem Frühling 1973 wird ein Kindergarten geführt. Jeweils alle künftigen "Ersteler" besuchen den "Unterricht". Seit 1993 führt der Verein "Sünneli" eine Spielgruppe. Die meisten künftigen "Kindergärteler" werden dort betreut.
Seit August 2005 wird ein Kindergarten für 5-jährige angeboten.

Kirche

Lange Zeit gehörte Wyssachen zur Kirchgemeinde Eriswil. Verschiedentlich wurden Versuche zur Schaffung einer eigenen Kirchgemeinde unternommen. Auf 01. Januar 1966 ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung. Vorgängig konnte 1947 die eigene Kirche eingeweiht werden. Dank grosszügiger Spenden aus nah und fern, konnte kurz nach den Kriegsjahren dieses Gemeinschaftswerk geschaffen werden.

Heimatort

In der Schweiz besitzen über 10'000 Personen das Bürgerrecht von Wyssachen. Davon sind 500 Personen in Wyssachen wohnhaft. Je 4'500 haben im übrigen Kanton Bern und in der übrigen Schweiz Wohnsitz. Mehrere 100 Personen sind zudem im Ausland wohnhaft.

Folgende Familien sind in Wyssachen heimatberechtigt:
Christen, Kauz, Ryser, Eggimann, Ledermann, Schafroth, Frauchiger, Leibundgut, Schär, Frei, Leuenberger, Scheidegger, Frieder, Loosli, Sommer, Graber, Marti, Spahr, Gräub, Morgenthaler, Speidel, Hämisegger, Mühle, Steffen, Heiniger, Niederhauser, Thomann, Hess, Nyffeler, Waldspurger, Hiltbrunner, Nyffenegger, Wirth, Jordi, Reinhardt, Zaugg (www.zaugg.org), Zürcher

Beachtenswerte Aufgaben, die seit 1950 gelöst wurden

  • Bau des Feuerwehrmagazins.
  • Erwerb des alten Pfarrhauses im Dorf. Umbau des Parterres in Schulzimmer, anschliessend Verwendung als reines Wohnhaus. Seit Frühjahr 1973 ist nun der Kindergarten untergebracht.
  • 1959: Bau des neuen Gemeindehauses mit 2 Wohnungen im ersten Stock.
  • 1962 - 1964: Renovation und Aufstockung des Schulhauses, Neubau einer Turnhalle.
  • Seit 1963 sukzessiver Bau einer Wasserversorgung. Heute steht ein 250 m3-Reservoir zur Verfügung. Die Wasserversorgung wird durch 18 Quellen gespiesen.
  • 1969 hat die Gemeinde eine Walze und eine Teermaschine gekauft. Seit 1970 haben Landwirte aus Wyssachen nebenamtlich verschiedene Gemeindestrassen staubfrei gemacht. Von einem 50 km langen Strassennetz sind bis heute ca. 40 km staubfrei.
  • 1969 ist eine Schwellenkorporation geschaffen worden. Seither und bereits im Zusammenhang mit dem Umbau des Schulhauses sind verschiedene Bachstücke korrigiert und verbessert worden. Heftige Gewitter belasten die Schwellenkorporation jeweils stark.
  • Im Januar 1971 ist die Wasserversorgungsgenossenschaft Boppigen gegründet worden. Im Frühling/Herbst 1972 wurde der Bau verwirklicht. Heute sind 22 Häuser angeschlossen.
  • 1982 wurde der Anschluss an den Gemeindeverband ARA-Region Huttwil beschlossen. Die Hauptleitungen von der Gemeindegrenze bis zur Käserei Gersberg konnten 1984 - 1986 gebaut werden. Die Gebiete Möösli, Dürrenbühl und Dorf sind nun angeschlossen. 1997/99 konnten in der Landwirtschaftszone die Kanäle in die Gebiete Thöni, Mannshus, Hägsbach und Heimige gebaut werden.
  • 1973 kaufte die Gemeinde das Heimwesen "Neuhuser". Viele Parzellen konnten erschlossen und an Bauwillige verkauft werden. Die ersten Interessenten begannen 1975 mit dem Bau von Wohnhäusern. Zur Zeit sind 26 Gebäude bewohnt.
  • 1979 baute die Kirchgemeinde einen Parkplatz für 32 PW's.
  • 1979/80 wurde eine Stiftung zum Bau von Alterswohnungen gegründet. Am Sonnrain konnnten 8 Wohnungen gebaut und vermietet werden.
  • 1980 entstand im Dürrenbühl ein Gewerbegebiet. Gleichzeitig konnte eine Entlastung der Strasse im Dürrenbühl erreicht werden.
  • 1980 baute die Gemeinde im Rahmen des Gesamtkonzeptes 32 Löschwassersilos ein. Damit sind in der ganzen Gemeinde die Löschwasserbezugsorte gewährleistet. Heute gibt es insgesamt 57 Eier.
  • 1983 kaufte die Gemeinde im Möösli 1,65 ha Land. Die Gewerbezone wurde 2000/01 erschlossen. 2 Interessenten kauften Bauland.
  • 1988 beschloss der Gemeinderat ein erstes Los der Gemeinde neu zu vermessen. 1992 wurde das 2. Los in Auftrag gegeben.
  • 1990 wurde die Zufahrt Dursch saniert. Es handelt sich um das erste gemeinsam mit dem Meliorationsamt gebaute Strassenstück.
  • 1992 konnte nördlich des Gemeindehauses ein Parkplatz für ca. 35 PW's gebaut werden.
  • 1992 erweiterte die Gemeinde den Friedhof in einer ersten Etappe.
  • 1992/93 Bau eines Kirchgemeindehauses mit Zivilschutzanlage und Aufbahrungsräumen. Am 01.01.94 konnte das Gebäude in Betrieb genommen werden.
  • 1993/95 Revision der Ortsplanung.
  • 1994/99 Trottoir Dürrenbühl - Käserei Gersberg zusammen mit dem Staat; Verkabelung zusammen mit dem EWW.
  • 1994 Bau von 100 öffentlichen Schutzplätzen in der Hohstäge.
  • 1996 Beschluss zur Verlegung des Schiessbetriebes per 01.01.98 nach Huttwil.
  • 2001/02 wurde eine erste Sanierungsetappe des Schulhauses realisiert.
  • 2002 Umgestaltung des Schulplatzes in einen Dorfplatz.
  • 2005 Um- und Anbau des Kindergartens.
  • 2008 Neubau Strasse Dürrenbühl – Stutz – Gemeindegrenze Eriswil mit den Hofzufahrten Höchhuser, Rönnle und Stutz
  • 2009 wurden die Fundationen der Turnhalle und des Schulhausanbaus verstärkt.
  • 2009/10 Neubau der Strassen Mannshus – Roggegrat und Dorf – Stäublere – Abzweigung Reckeberg
  • 2010 Sanierung der Turnhalle
  • 2010 Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges für den Atemschutz

Künftige Aufgaben der Einwohnergemeinde

  • Bau von Magazinen für die Wehrdienste und den Strassenunterhalt.
  • Verbesserung von Gemeindestrassen.
  • Weiterer Umbau des Schulhauses (Etappen).
  • Diverse Reglemente anpassen.
  • Sanierung des Gemeindehauses